Die Geschichte der Familie Sachsenberg

Ein Familienunternehmen verbindet Ingenieurskunst und Unternehmergeist mit sozialer Verantwortung und spiegelt damit zwei Jahrhunderte deutscher Industrie- und Zeitgeschichte

In Roßlau an der Elbe liegen die Wurzeln der Familie Sachsenberg. Hier am Elbkilometer 258,2 gründen die drei Brüder Gottfried, Friedrich und Wilhelm im Jahre 1844 das Familienunternehmen, dessen Ingenieurprodukte einmal in der ganzen Welt Absatz finden sollen; die Maschinenfabrik der Gebrüder Sachsenberg.
Schon Vater und Großvater der Brüder hatten im Gebäude Markt 1 gegenüber dem Rathaus eine Schmiede betrieben. Der Vater, Meister Gottlieb Sachsenberg, lernte Geometrie, Mathematik und Mechanik und ist in der kleinen Stadt dafür bekannt, dass er mit schweren, glühenden Eisenstangen genauso gut umzugehen vermag wie mit Präzisionswerkzeugen zur Herstellung von Waagen und Uhren. Diese vielseitigen Talente gibt der bescheidene und angesehene Rofllauer Bürger an seine Nachkommen weiter, als er am 7.März 1844 mit 62 Jahren verstirbt.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und der damit einhergehenden Enteignung wird die Maschinenfabrik und Schiffswerft der Gebr. Sachsenberg an der Elbe sowie an zahlreichen Filialstandorten trotz vieler Rückschläge bestehen bleiben. Ausschlaggebend für den großen Erfolg des Familienunternehmens ist dabei die Verbindung von Ingenieurskunst und Unternehmergeist mit sozialer Verantwortung. Die Geschichte dieses Unternehmens und ihrer Persönlichkeiten spiegelt auch die Geschichte Deutschlands von Beginn der Industrialisierung über Kaiserreich, Untergang und Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg bis zum vollständigen Verlust und Vertreibung im Jahre 1945 wider.