Ewald Sachsenberg (1877-1946)

Schiffbau-Ingenieur und Pionier der Betriebswissenschaften

Auch Ewald Sachsenberg wurde die Schiffbautechnik in die Wiege gelegt. 1877 in Rofllau als Sohn des Ingenieurs Georg Sachsenberg und dessen Frau Hedwig geboren, studierte er ab dem Jahr 1900 an der TH Berlin-Charlottenburg Schiffs- und Maschinenbau. Nach dem Studium arbeitete er bei der Kieler Germania-Werft der Krupp AG als Konstrukteur. In seiner Promotion im Jahr 1907 befasste er sich mit dem hydrodynamischen Widerstand von Schleppzügen. Nach der Promotion arbeitete Ewald mehr als zehn Jahre lang in verschiedenen Unternehmen, darunter auch als Prokurist der Filiale Köln-Deutz der Gebr. Sachsenberg AG.

1920 wandte er sich erneut der Wissenschaft zu und habilitierte sich an der TH Berlin-Charlottenburg, der heutigen TU Berlin. Anschließend Tätigkeit als Privatdozent im Bereich Werftorganisation und Werftbetriebsverfahren, zudem war er Chefredakteur der Zeitschrift ‚Der Schiffbau‘. 1921 wurde Ewald als Gründungs-Professor auf den Lehrstuhl für Betriebswissenschaften der TH Dresden berufen. Besondere Meilensteine waren hier die Gründung des Psychotechnischen Instituts im Jahr 1922 und die Gründung des Instituts für Werkzeugmaschinenuntersuchungen und Fertigungsverfahren 1923.

Nach der NS-Machtergreifung im Jahr 1933 geriet Ewald sehr bald in Konflikt mit dem Regime, obwohl er (vermutlich zur eigenen Absicherung) im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Hochschulen zu Adolf Hitler mitunterzeichnet hatte. Nach einer Beurlaubung 1939 wurde er im Jahr 1940 abberufen. Im Jahr 1946 verstarb Ewald in Folge einer schweren Erkrankung. .

Die Technische Universität Dresden benannte 1996 den früheren Kutzbach-Bau in Sachsenberg-Bau um. In der 1997 an der TU Dresden gegründeten SPEZ Gmbh (Studentisches Produktions-, Forschungs- und Entwicklungszentrum GmbH an der TU Dresden, www.spez.de), einem Projekt der dortigen Sachsenberg Gesellschaft e. V., lebt der Pioniergeist von Ewald noch heute fort.